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Prambanan

Artikel von balier.info

Der Prambanan ist der größte hinduistische Tempelkomplex Indonesiens, der ähnlich wie der Borobodur 1991 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt wurde. Er befindet sich etwa 18 Kilometer östlich von Yogyakarta entfernt und wurde um das Jahr 850 nach Christus errichtet.

Kaum fertiggestellt, wurde die Anlage schon wieder verlassen und dem Verfall preisgegeben. Nach jahrhundertelanger Bedeutungslosigkeit wurde er 1733 wiederentdeckt und untersucht. Dennoch ist bis heute unbekannt, wann genau der Prambanan errichtet wurde und weshalb er so schnell nach seinem Bau wieder verfiel, da Aufzeichnungen dazu fehlen. Aufgrund dessen kann man den Zeitpunkt der Errichtung nur schätzen, da lediglich bekannt ist, dass zwei Königsdynastien in Frage kommen, die die religiöse Stätte errichtet haben könnten.

Ob möglicherweise ein Erdbeben, wie sie in Yogyakarta durchaus des öfteren eintreten können, zur Zerstörung beigetragen hat, bleibt offen. Allerdings erlitt der Komplex im Jahre 2006 durch ein solches schweren Schaden, was dazu führte, dass ein Schrein bis heute als einsturzgefährdet gilt. Zwar versuchte man die Gebäude seitdem wiederherzustellen, was jedoch bisher nur in Teilen gelang, da die Statik erhebliche Beschädigungen aufweist. Aufgrund dessen kann nur vermutet werden, dass die schnelle Aufgabe der Anlage kurz nach der Fertigstellung in einem ähnlichen Zusammenhang steht.

Aufgrund seiner Geschichte ranken sich verschiedene Mythen um den Prambanan. Eine Legende besagt, dass Bandung Bondowoso, ein magisch versierter Riese die wunderschöne Prinzessin Roro Jonggrang ehelichen wollte, welche damit aber nicht einverstanden war. Ihr Vater, dem diese Verbindung gefiel, befahl jedoch seiner Tochter das Heiratsangebot anzunehmen. Prinzessin Roro ersann daraufhin einen Plan und stellte ihrem Verehrer eine Aufgabe. Sollte er diese erfüllen, sei ihm ihre Hand gewiss. Sie forderte, dass er in einer Nacht 1.000 Tempel erbauen sollte, die bis zum Morgengrauen stehen müssten. Darüber hinaus müssten die Arbeiten mit dem ersten Hahnenschrei abgeschlossen sein.

Wenngleich diese Aufgabe unlösbar erschien, ging Bandung Bondowoso auf ihre Forderung ein und begann mit der Errichtung. In den frühen Morgenstunden waren 999 Tempelanlagen entstanden, was die Prinzessin erfuhr, die daraufhin in Panik ausbrach und die Frauen des Dorfes davon überzeugte, früher mit dem Reisstampfen zu beginnen. Dies sollte die Hähne wecken und dafür sorgen, dass diese bereits vor dem Morgengrauen mit dem Krähen beginnen. Als der Riese dies erfuhr, war er zutiefst enttäuscht und wütend. Aus Rache verwandelte er die Prinzessin in Stein, die seither den Hauptschrein der Anlage darstellt. Aufgrund dessen wird der Prambanan von Einheimischen auch "Roro Jonggrang" genannt. Da die Eheschließung aufgrund dieser Ereignisse nicht zustande kam, hält sich bis heute das Gerücht, dass Prambanan nicht von jungen Paaren besucht werden soll, die sich mit Heiratsgedanken tragen, da dies Unglück bringen würde.

Nachdem der Prambanan stark verfallen war, machte man sich 1918 an die Restaurierung, was jedoch nur sehr schwer möglich war, da mittlerweile viel Baumaterial an anderen Orten verwandt wurde. Deshalb entschied man sich dafür, nur Gebäude zu erneuern, für die 75 Prozent der Grundsubstanz noch vorhanden war.

Bezeichnend für den Tempelkomplex ist seine hohe und spitze Bebauung. Der Hauptschrein in der Mitte ist 47 Meter hoch und wird von einer Vielzahl kleinerer Einzeltempel umgeben, welche streng angeordnet sind. Insgesamt weist die Anlage 8 Hauptschreine bzw. -tempel auf um die sich 250 weitere Bauten gruppieren. Die drei größten Gebäude, auch Trisakti (was mit „Drei heilige Orte“ übersetzt werden kann) genannt, sind der Trimurti gewidmet, deren Verkörperung durch die drei Gottheiten Brahma, Shiva und Wisnu dargestellt wird. Brahma symbolisiert in der hinduistischen Mythologie den Schöpfer, während Shiva die Funktion eines Zerstörers wahrnimmt und Wisnu als Bewahrer gilt. Die entspricht der Grundstruktur der Trimurti, welche sich in vielen hinduistischen Tempelanlagen Indonesiens, so auch auf Bali, wiederfindet.

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Weitere Tempel

Borobodur

Hier finden Sie einen weiteren Tempel, der sich in der Nähe von Yogyakarta befindet. Es handelt sich dabei um den Borobodur, ein buddhistisches Heiligtum, das zu den größten Südostasiens gehört und Jahrhunderte als verschollen galt, da es unter einer großen Schicht Vulkanasche verborgen war und darüber hinaus von Dschungel-gewächsen überwuchert gewesen ist.

Borobodur

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